Monica Katharina Ebert KUNSTWERKERIN
 Monica Katharina EbertKUNSTWERKERIN

Summertime

 

Over blossomd fields we went

holding us tight, hand in hand

inside myself I felt a light

burning me like fever

when we walked together hand in hand.

 

Immer im Lot

 

Du weißt nichts von reißenden Flüssen

und des Meeres Tiefen.

Du willst nichts wissen von brennenden Küssen

und nicht hören Circens betörende Stimmen, die riefen.

Du scheust das Brodeln der See und die Stürme,

hast Angst vor des Lebens Wellengetürme.

Das Wasser könnte dein Boot verschlingen;

nur Ungewissheit der Morgen bringen.

 

Nein –

 

Dein Leben plätschert beschaulich dahin,

du paddelst bedächtig und wohlüberlegt,

Stromschnellen umfährst du

und weichst allen Klippen

damit nichts bringe dein Boot zum Kippen.

Womöglich könntest du kentern –

um Himmels Willen! – und Seeräuber dich entern!

 

Sicher ist nur der heimatliche Hafen.

Da kannst du seelenruhig schlafen.

Darum: lass stets am Anker dümpeln dein Boot,

so bleibt dein Leben

immer im

Lot.

 

 

Oh Mann, was für eine Frau!

 

Sie ist intelligent und schön

Es macht Freude ihre Gestalt zu sehn.

Ich sitze ihr am Sofa gegenüber

Und wünschte nichts mehr als sie rutschte zu mir herüber.

Mit ihr zu reden bereitet mir solchen Genuss;

Mein Körper prickelt vom Kopf bis zum Fuß. –

Dieses Gefühl macht mich irre – ich begehr sie so sehr –

Ich möchte sie küssen, vielleicht auch noch mehr.

Natürlich bin ich liiert und habe eine Frau,

Aber im Laufe der Zeit wurde das Verlangen sehr lau. -

Wie sie erzählt  und lacht

Davon träum ich die Nacht.

Da sitzt sie und ich sehe sie unverwandt an; …

Zu Hause steh ich dann wieder meinen Mann!

 

Immer dann,

 

wenn der Tag erschöpft in den Armen der Nacht sich zur Ruhe legt,

wenn die Nacht beschützend über dem Leben schwebt,

 

immer dann,

wenn ferne im Osten der Morgen graut,

wenn der Tag mit Bedacht seine Stunden aufbaut,

 

immer dann,

wenn das Licht sanft die Natur erweckt,

wenn der Wind sich in den Blättern der Bäume bewegt,

 

immer dann,

wenn die Wolken hoch und tief über den Himmel fliehn,

wenn die Vögel schreiend in ihre Heimat ziehn,

 

immer dann,

wenn weich der Schnee fällt und die Erde bedeckt,

wenn die Saat zu neuem Leben erweckt,

 

immer dann,

wenn fast endlos der Himmel fließt,

wenn das Jahr seinen Reigen schließt,

 

immer dann,

immer dann, und stets habe ich dich vermisst.

 

 

Dialog

 

Was eine Episode ist, das fragt sie dich.

Du antwortest, das sei etwas Vorübergehendes,

was man meist schnell vergisst. 

 

Nachdenklich fragt sie zurück:

Und was ist Glück?

Das ist nicht einfach zu erklären,

es kommt darauf an, wie man empfindet.

Doch rate ich dir, halte es fest, eh es entschwindet

und der Schmerz über den Verlust dich frisst

weil es nur eine Episode ist.

 

 

 

Der Seelengraben

 

Du sagst, dass in deiner Erinnerung

die schönen Dinge überwiegen.

Freund, du kannst dich glücklich schätzen. -

 

Ich sehe sie so leicht wie Licht

auf einer Oberfläche liegen.

Daneben dicht

liegen alle Dinge, die verletzen.

Was dir weh tut, das liegt schwer, das gräbt sich ein.

Mit traurigen Erinnerungen bist du allein.

Sie sind wie ein tiefer, langer Graben,

der sich durch die Seele zieht.

Darinnen verbirgst du alle Schmerzen

und legst ein buntes Tuch darüber,

damit die Wunde niemand sieht.

 

Ich …

Inflation der Worte -

 

Ich mag dich

Ich mag dich sehr

Ich wollte dir sagen …

Ich …

Nein – es ist viel mehr

 

Was ich dir sagen wollte ist:

Ich liebe dich

So sehr.

 

 

Dein Herz - mein Herz

 

Dein Herz spür ich schlagen ganz nah an meines Herzens Ohr –

Mein Herz muss ich schützen, das lass ich außen vor.

 

 

Wo warst du? 

 

Spät war es geworden.

Vom Norden

kam Nebel auf und verhüllte den Steg

Sturm wehte über mich hinweg

Regen schlug mir ins Gesicht

Ich suchte dich und fand dich nicht.

Vor mir irgendwo im Dunkel schlug dumpf eine Türe zu.

Mich fröstelte. Sag, wo warst du? 

 

 

Dein Lächeln

 

Dein Lächeln-

noch unbekannt gestern-

Und eine Frage,

die ich zwischen deinen Brauen lese ...

Die Antwort

lächle ich dir zurück. 

 

Zeitmangel

 

Ein dicker Vollbart sprießt schon

Seit Tagen auf meinem Rasen

Anstatt ihn zu mähen

Habe ich in sämtlichen Vasen

Rote Rosen verteilt

Und gekostet

Wie süß deine Liebe ist.

 

 

Romantik

 

Du schreibst ihr:

-  Ich liebe dich

       -  In der Tiefe deiner Augen versinke ich

       -  Vor Sehnsucht verzehr ich mich

       -   In Gedanken umarm ich dich

 

Da antwortet sie ganz unromantisch dir

Mit der Zeilen vier:

 „ Ich lieb dich auch,

         Wenn ich an dich denke,

         Dann kribbelt es in meinem Bauch.

         Und warum bist du nicht längst schon hier?"

 

 

 

Mitten in der Nacht

 

Wie aus heiterem Himmel

Überfällt mich die Sehnsucht nach dir.

Ich sage: aus heiterem Himmel.

Dabei ist es doch mitten in der dunklen Nacht

Und ich kann keine Sterne sehen. -

Ich habe Sehnsucht,

Mit dir durch die Nacht zu gehen.

 

 

 

Vertrauen

 

Auf Pegasus’ Schwingen ritt ich durch die Wolken zum Licht
du sahst stirnrunzelnd zu und wagtest die Reise nicht.
Mit kräftigen Zügen trug ich leuchtende Farben auf -
du nahmst einen schwarz-weiß karierten Bogen und schriebst Zahlen darauf.
Ich nahm Fülle und rechnete nicht -
du wogst ab und nahmst das Gewicht.
Wenn ich dann von Pegasus stürzte
und meinen Farbauftrag kürzte
nahmst du mich in deinen Arm -
strichst zärtlich hinweg allen Harm
und küsstest mir sanft mein Gesicht.

 
 

 

Augustnacht

 

Sterne fallen aus dem Himmel

Und verglühen im Irgendwo

Eng umschlungen staunen wir

Über uns wolkenloses Indigo und

Sternenregen.

 

 

Im Jahreskreis

 

Der alte Apfelbaum hat über Nacht sein Blätterkleid verloren,

der Wind  hat es ihm abgestreift. -

Die letzten Früchte wären fast erfroren -

in des Herbstes milder Sonne waren sie zu End gereift.

Rings um den Baum liegen dicht verstreut die abgefallnen Blätter

wie ein bunter Teppich von versprühten Farben;

und von den Feldern wurden längst geborgen schon

die reifen Garben

Zugvögel sammeln sich für ihre weite Reise. -

Allmählich legt die Natur sich still zur Ruh.

Das Jahr wird leise

und deckt sich mit des Winternebels grauen Tüchern zu.

Vergehen und Wiederkehr liegen dann eng umschlungen Hand in Hand;

Winterruhe zieht über das weite Land. -

Bis dann im Frühjahr neu gestärkt und voller Kraft

es allerorten keimt und sprießt

und auch der alte Apfelbaum sich schmückt mit rosa  Blüten über Nacht. 

 

 

Ostern

 

Die ersten Reiher ziehen hin

über meinen Garten. 

Nun lässt auch der Frühling nicht mehr lange auf sich warten.

Schneeglöckchen blühen -  

Krokusse gelb und blau

und die gelben Schlüsselblumen

unten in der Au;

Ich höre die Osterglocken schon;

Über der erwachenden Natur schwingt leis’ ihr Ton.

 

 

Frühling

 

Zarte Flockenträume weben durch Frau Holles Garten

Flieder blüht am Zaun

in seinen Zweigen spielt der Wind

Holunder biegt sich schwer hernieder

Rotkehlchen brütet in der Hecke wieder

Der Pfeifenstrauch verströmt seinen Duft

Vögel zwitschern -

Hörst du das Frühlingsraunen in der Luft?

 

 

Mann wächst mit seinen Aufgaben

(Es hätte so romantisch werden können)

 

Er saß neben mir und strich zärtlich mit seinem Finger über meinen Arm -

Dabei schien mir sein Blick kritisch aber doch freundlich warm 

Und seine Augen glitten wie in Gedanken 

Vom Türsims zum Fenster, an dem die Pflanzen hochranken, 

Zu den Ecken neben den Pforten ...

Ich spürte, er suchte nach den richtigen Worten;

Dann schaute er zu der Lampe mit den vielen Armen hinauf

„Was ist los, Liebster,“ wollte ich gerade fragen;

Da  atmete er tief, um schließlich zu sagen:

„Schätzchen, alles im Leben nimmt seinen Lauf,

Nur der Staub auf deiner Lampe nicht,

Die  unter dieser Last fast bricht.“

 

Ich erhob mich seufzend,  holte Eimer und Lappen

Reichte ihm beides und sagte: „Ich esse jetzt einen Happen,

Nimm du den Eimer, und lass dir alle Zeit der Welt

Wenn dir die Patina missfällt.“

Dabei  blickte ich ihn warm und freundlich an,

„Nimm hin, und stehe deinen Mann“.

Und strich ihm mit meinem Zeigefinger zärtlich über sein Gesicht:

„Und vergiss denTürsims nicht!“

 

 

 

Damals

 

Hast du mich wirklich gemocht damals ? – fragte sie ihn.

Hast du denn daran gezweifelt ? – fragte er zurück.

Aber was ist schon Glück?

Ich habe dich geliebt und begehrt

aber du kamst zu spät und so war es verkehrt.

Dann stand er auf und nahm sie sanft in den Arm:

Ich mag dich immer noch,

das weißt du doch;

nur anders als früher,

Sie lächelten beide. Dann ging er. 

Der Abend war lau ...

und sie sagte: – Grüß ganz lieb deine Frau.

 

 

Der Bindestrich  (für T.)

 

1956  -  bis ....

dazwischen liegt der Bindestrich -

gefüllt mit deinem ganzen Ich.

Dein Leben, das mit einem Schrei begann

hört dann mit einem Seufzen auf.

Dazwischen liegt dein Lebenslauf

als Bindestrich:

 

Mit deiner Kindheit und der Fürsorge, die du erfahren,

die dich schützte vor Gefahren, -

deine Jugend und dein Reifen

und der Wunsch, die Sterne zu ergreifen,

steckt in diesem kurzen Streifen.

Auch dein Lernen und Entfalten 

ist in dem Bindestrich enthalten.

 

Mit Farbe Freude in das Leben bringen

Liebe, Freunde, und auch mit dem Schicksal ringen,

all dein Lachen und dein Weinen 

muss sich in diesem Strich vereinen.

Dein Frau-Sein, Mut, Enttäuschung und nach vorne sehn,

deinen geraden Weg zu gehn,

ist in diesem kurzen Strich zu sehn -

 

dem Bindestrich –

gefüllt mit deinem ganzen Ich.

 

Dieser Strich war nie ein Minus, 

wie es in der Computersprache heute heißt:

Es ist ein Strich,

der auf die Fülle dieses Lebens hin verweist. 

 

 

Sunset in Tanah Lot 

 

Es rekelt sich voll seliger Wonne

in ihrem seidenen Pyjama die roteAbendsonne.

Noch einmal zeigt sie ihre ganze Pracht

und sagt uns eine gute Nacht

bevor in der Pagode dort im Ozean sie sich zur Ruhe legt,

ganz heftig gähnt und schlafen geht.

Kokett macht sie den Vorhang dicht

und löscht das Licht. 

Der Himmel sieht errötend zu. -

Am Ufer grast die heilige Kuh.

 

 

Die Verlassene

 

Alleine stand sie nun, die liebliche Calypso –

Sie flocht gerade ihren blonden Zopf

Als durch die Türe steckte seinen Kopf

Hermes,  der Götter Bote.

  Zeus wolle es so,

Hat er ihr kurz zwischen Tür und Angel  mitgeteilt,

Sie müsse Odysseus ziehen lassen.

So war der gehorsam auch sofort enteilt.

 

Zunächst konnte sie es gar nicht fassen.

Lange Zeit hat er mit ihr in einem Bett geschlafen –

Tagsüber saß er an der Quelle bei den Schafen

Und schnitzte da an einer Flöte -

Er liebte Fußball und brauchte dazu eine Tröte

An sich war er keine große Stütze, 

Denn er war zu sonst nichts nütze.

 

Aber die andere hatte bei  Zeus wohl einen Stein im Brett

Sie schlief – behauptete Penelope –  die ganze Zeit allein in ihrem Bett.

Sie quengelte so laut  und lange,    

Da wurde sogar den Göttern angst und bange.

Sie wolle endlich diesen Mann zurück;

Die Nymphe war im Weg dem Glück!

 

So haben die Götter es befohlen

Und Hermes machte sich sofort auf seine Sohlen

um Odysseues heim zu holen.

Dieser winkte noch einmal kurz zurück

Und rief, er wünsche ihr viel Glück;

Sie solle weiter schöne Bilder malen –

Für das Kind würde er zahlen –

Und sie habe sowieso einen Besseren verdient...

Calypso fühlte sich total verhöhnt.

 

Am liebsten hätte sie ihn umgebracht

Obwohl eine Nymphe solches wohl nicht macht.

Sie verstand den Olymp  nicht mehr …

Und vergoss so manche heiße Träne,

Vergaß dabei seine schlechten Zähne

Und verdrängte, dass sie stets die Nase rümpfte

Wenn er auszog seine Strümpfe…

 

Nun, diese Geschichte ist antik und schon so lange her …

Doch es geschieht auch heute noch alltäglich:

Irgendwo weint immer eine verlassene Calypso kläglich.

Und immer noch sind dran die Götter Schuld:

Sie schenken der anderen ihre Huld.    

 

 

 

ISLAND

 

Odins Atem wehte heiß über das  Land -

Eine Insel aus Feuer entstand

Dann legte er weite, weiße Teppiche darüber aus

Schnee und Eis fanden über der Glut ihr Haus

 

Schroffe Gebirge schuf er und  umgab sie mit grünen Matten

Bunte Häuser flohen der Felsen Schatten

Wasser sammelte er in reißenden Flüssen

Die mit gewaltigem Tosen  in die Tiefe stießen

 

In die Ebene setzte er Tupfen von blauen Seen

An ihren Ufern wohnten, so erzählten die Menschen sich, Trolle und Feen

Herden von wilden Pferden jagten über die weiten Fluren dahin

Und wollige Schafe suchten zwischen den Felsen das Grün

 

Er schuf kahle dampfende Berge

Und  Ebenen mit  rotbraun kochender  Erde

Heiße  Quellen sprudelten aus dem Boden hervor

Diese Vielfalt gab es nie zuvor

 

Büsche und Bäume wuchsen mit üppigem Saft

Und Blumen blühten mit voller Kraft. 

Das alles umspannte er mit einem bunten Regenbogen

Von den Wasserfällen hin bis zu des weiten Meeres Wogen

 

Ein halbes Jahr ließ er die Sonne nicht untergehen

Um das Geschaffene zu sehen.

Dann  legte er einen dunklen Schleier bis weit über der Insel Rand

Winter überzog das andere halbe Jahr das Land

 

Der Regen gefror zu Reif und Schnee

Sie  bedeckten  Flur,  Fluss und See

Die Insel ruhte und Odin gab seinem Werk den Segen

Dann ritt er zufrieden auf Sleipnir, seinem Pferd,  Asgard entgegen 

 

 

 

Die Maske

 

Der Schmerz erdrückt dich fast,

es brennt in deiner Brust,

du möchtest weinen - 

lächelst tapfer -

und doch ist es gelogen. 

 

 

Lebensträume

 

Treibholz sind wir -

gestrandet

auf der Suche 

nach dem Sinn des Lebens 

begraben wir unsere Träume

am Ende des Regenbogens.

 

 

* * * 

Ich kämpfe gegen mich

und gegen dich

ich fliehe,

komme,

suche,

hoffe ...

 

Fühl mich müde,

traurig, 

meine Augen leer,

ausgebrannt, 

mein Schritt schleppt mich ...

 

Ich kämpfe gegen mich

und gegen dich ...

 

 

Drama, baby, Drama!

 

Es ist wohl so, dass Dichter

immer theatralisch sind

und das Drama ist ihr liebstes Kind.

Es singt

immer viel mehr Traurigkeit in ihren Liedern

als Freude -

und Sehnsucht schwingt darin

 nach Glück und wahrer treuer Liebe.

 

 

 

 

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© Monica Ebert