Summertime
Over blossomd fields we went
holding us tight, hand in hand
inside myself I felt a light
burning me like fever
when we walked together hand in hand.
Immer im Lot
Du weißt nichts von reißenden Flüssen
und des Meeres Tiefen.
Du willst nichts wissen von brennenden Küssen
und nicht hören Circens betörende Stimmen, die riefen.
Du scheust das Brodeln der See und die Stürme,
hast Angst vor des Lebens Wellengetürme.
Das Wasser könnte dein Boot verschlingen;
nur Ungewissheit der Morgen bringen.
Nein –
Dein Leben plätschert beschaulich dahin,
du paddelst bedächtig und wohlüberlegt,
Stromschnellen umfährst du
und weichst allen Klippen
damit nichts bringe dein Boot zum Kippen.
Womöglich könntest du kentern –
um Himmels Willen! – und Seeräuber dich entern!
Sicher ist nur der heimatliche Hafen.
Da kannst du seelenruhig schlafen.
Darum: lass stets am Anker dümpeln dein Boot,
so bleibt dein Leben
immer im
Lot.
Oh Mann, was für eine Frau!
Sie ist intelligent und schön
Es macht Freude ihre Gestalt zu sehn.
Ich sitze ihr am Sofa gegenüber
Und wünschte nichts mehr als sie rutschte zu mir herüber.
Mit ihr zu reden bereitet mir solchen Genuss;
Mein Körper prickelt vom Kopf bis zum Fuß. –
Dieses Gefühl macht mich irre – ich begehr sie so sehr –
Ich möchte sie küssen, vielleicht auch noch mehr.
Natürlich bin ich liiert und habe eine Frau,
Aber im Laufe der Zeit wurde das Verlangen sehr lau. -
Wie sie erzählt und lacht
Davon träum ich die Nacht.
Da sitzt sie und ich sehe sie unverwandt an; …
Zu Hause steh ich dann wieder meinen Mann!
Immer dann,
wenn der Tag erschöpft in den Armen der Nacht sich zur Ruhe legt,
wenn die Nacht beschützend über dem Leben schwebt,
immer dann,
wenn ferne im Osten der Morgen graut,
wenn der Tag mit Bedacht seine Stunden aufbaut,
immer dann,
wenn das Licht sanft die Natur erweckt,
wenn der Wind sich in den Blättern der Bäume bewegt,
immer dann,
wenn die Wolken hoch und tief über den Himmel fliehn,
wenn die Vögel schreiend in ihre Heimat ziehn,
immer dann,
wenn weich der Schnee fällt und die Erde bedeckt,
wenn die Saat zu neuem Leben erweckt,
immer dann,
wenn fast endlos der Himmel fließt,
wenn das Jahr seinen Reigen schließt,
immer dann,
immer dann, und stets habe ich dich vermisst.
Dialog
Was eine Episode ist, das fragt sie dich.
Du antwortest, das sei etwas Vorübergehendes,
was man meist schnell vergisst.
Nachdenklich fragt sie zurück:
Und was ist Glück?
Das ist nicht einfach zu erklären,
es kommt darauf an, wie man empfindet.
Doch rate ich dir, halte es fest, eh es entschwindet
und der Schmerz über den Verlust dich frisst
weil es nur eine Episode ist.
Der Seelengraben
Du sagst, dass in deiner Erinnerung
die schönen Dinge überwiegen.
Freund, du kannst dich glücklich schätzen. -
Ich sehe sie so leicht wie Licht
auf einer Oberfläche liegen.
Daneben dicht
liegen alle Dinge, die verletzen.
Was dir weh tut, das liegt schwer, das gräbt sich ein.
Mit traurigen Erinnerungen bist du allein.
Sie sind wie ein tiefer, langer Graben,
der sich durch die Seele zieht.
Darinnen verbirgst du alle Schmerzen
und legst ein buntes Tuch darüber,
damit die Wunde niemand sieht.
Ich …
Inflation der Worte -
Ich mag dich
Ich mag dich sehr
Ich wollte dir sagen …
Ich …
Nein – es ist viel mehr
Was ich dir sagen wollte ist:
Ich liebe dich
So sehr.
Dein Herz - mein Herz
Dein Herz spür ich schlagen ganz nah an meines Herzens Ohr –
Mein Herz muss ich schützen, das lass ich außen vor.
Wo warst du?
Spät war es geworden.
Vom Norden
kam Nebel auf und verhüllte den Steg
Sturm wehte über mich hinweg
Regen schlug mir ins Gesicht
Ich suchte dich und fand dich nicht.
Vor mir irgendwo im Dunkel schlug dumpf eine Türe zu.
Mich fröstelte. Sag, wo warst du?
Dein Lächeln
Dein Lächeln-
noch unbekannt gestern-
Und eine Frage,
die ich zwischen deinen Brauen lese ...
Die Antwort
lächle ich dir zurück.
Zeitmangel
Ein dicker Vollbart sprießt schon
Seit Tagen auf meinem Rasen
Anstatt ihn zu mähen
Habe ich in sämtlichen Vasen
Rote Rosen verteilt
Und gekostet
Wie süß deine Liebe ist.
Romantik
Du schreibst ihr:
- Ich liebe dich
- In der Tiefe deiner Augen versinke ich
- Vor Sehnsucht verzehr ich mich
- In Gedanken umarm ich dich
Da antwortet sie ganz unromantisch dir
Mit der Zeilen vier:
„ Ich lieb dich auch,
Wenn ich an dich denke,
Dann kribbelt es in meinem Bauch.
Und warum bist du nicht längst schon hier?"
Mitten in der Nacht
Wie aus heiterem Himmel
Überfällt mich die Sehnsucht nach dir.
Ich sage: aus heiterem Himmel.
Dabei ist es doch mitten in der dunklen Nacht
Und ich kann keine Sterne sehen. -
Ich habe Sehnsucht,
Mit dir durch die Nacht zu gehen.
Vertrauen
Auf Pegasus’
Schwingen ritt ich durch die Wolken zum Licht
du sahst stirnrunzelnd zu und wagtest die Reise nicht.
Mit kräftigen Zügen trug ich leuchtende Farben auf -
du nahmst einen schwarz-weiß karierten Bogen und schriebst Zahlen darauf.
Ich nahm Fülle und rechnete nicht -
du wogst ab und nahmst das Gewicht.
Wenn ich dann von Pegasus stürzte
und meinen Farbauftrag kürzte
nahmst du mich in deinen Arm -
strichst zärtlich hinweg allen Harm
und küsstest mir sanft mein Gesicht.
Augustnacht
Sterne fallen aus dem Himmel
Und verglühen im Irgendwo
Eng umschlungen staunen wir
Über uns wolkenloses Indigo und
Sternenregen.
Im Jahreskreis
Der alte Apfelbaum hat über Nacht sein Blätterkleid verloren,
der Wind hat es ihm abgestreift. -
Die letzten Früchte wären fast erfroren -
in des Herbstes milder Sonne waren sie zu End gereift.
Rings um den Baum liegen dicht verstreut die abgefallnen Blätter
wie ein bunter Teppich von versprühten Farben;
und von den Feldern wurden längst geborgen schon
die reifen Garben
Zugvögel sammeln sich für ihre weite Reise. -
Allmählich legt die Natur sich still zur Ruh.
Das Jahr wird leise
und deckt sich mit des Winternebels grauen Tüchern zu.
Vergehen und Wiederkehr liegen dann eng umschlungen Hand in Hand;
Winterruhe zieht über das weite Land. -
Bis dann im Frühjahr neu gestärkt und voller Kraft
es allerorten keimt und sprießt
und auch der alte Apfelbaum sich schmückt mit rosa Blüten über Nacht.
Ostern
Die ersten Reiher ziehen hin
über meinen Garten.
Nun lässt auch der Frühling nicht mehr lange auf sich warten.
Schneeglöckchen blühen -
Krokusse gelb und blau
und die gelben Schlüsselblumen
unten in der Au;
Ich höre die Osterglocken schon;
Über der erwachenden Natur schwingt leis’ ihr Ton.
Frühling
Zarte Flockenträume weben durch Frau Holles Garten
Flieder blüht am Zaun
in seinen Zweigen spielt der Wind
Holunder biegt sich schwer hernieder
Rotkehlchen brütet in der Hecke wieder
Der Pfeifenstrauch verströmt seinen Duft
Vögel zwitschern -
Hörst du das Frühlingsraunen in der Luft?
Mann wächst mit seinen Aufgaben
(Es hätte so romantisch werden können)
Er saß neben mir und strich zärtlich mit seinem Finger über meinen Arm -
Dabei schien mir sein Blick kritisch aber doch freundlich warm
Und seine Augen glitten wie in Gedanken
Vom Türsims zum Fenster, an dem die Pflanzen hochranken,
Zu den Ecken neben den Pforten ...
Ich spürte, er suchte nach den richtigen Worten;
Dann schaute er zu der Lampe mit den vielen Armen hinauf
„Was ist los, Liebster,“ wollte ich gerade fragen;
Da atmete er tief, um schließlich zu sagen:
„Schätzchen, alles im Leben nimmt seinen Lauf,
Nur der Staub auf deiner Lampe nicht,
Die unter dieser Last fast bricht.“
Ich erhob mich seufzend, holte Eimer und Lappen
Reichte ihm beides und sagte: „Ich esse jetzt einen Happen,
Nimm du den Eimer, und lass dir alle Zeit der Welt
Wenn dir die Patina missfällt.“
Dabei blickte ich ihn warm und freundlich an,
„Nimm hin, und stehe deinen Mann“.
Und strich ihm mit meinem Zeigefinger zärtlich über sein Gesicht:
„Und vergiss denTürsims nicht!“
Damals
Hast du mich wirklich gemocht damals ? – fragte sie ihn.
Hast du denn daran gezweifelt ? – fragte er zurück.
Aber was ist schon Glück?
Ich habe dich geliebt und begehrt
aber du kamst zu spät und so war es verkehrt.
Dann stand er auf und nahm sie sanft in den Arm:
Ich mag dich immer noch,
das weißt du doch;
nur anders als früher,
Sie lächelten beide. Dann ging er.
Der Abend war lau ...
und sie sagte: – Grüß ganz lieb deine Frau.
Der Bindestrich (für T.)
1956 - bis ....
dazwischen liegt der Bindestrich -
gefüllt mit deinem ganzen Ich.
Dein Leben, das mit einem Schrei begann
hört dann mit einem Seufzen auf.
Dazwischen liegt dein Lebenslauf
als Bindestrich:
Mit deiner Kindheit und der Fürsorge, die du erfahren,
die dich schützte vor Gefahren, -
deine Jugend und dein Reifen
und der Wunsch, die Sterne zu ergreifen,
steckt in diesem kurzen Streifen.
Auch dein Lernen und Entfalten
ist in dem Bindestrich enthalten.
Mit Farbe Freude in das Leben bringen
Liebe, Freunde, und auch mit dem Schicksal ringen,
all dein Lachen und dein Weinen
muss sich in diesem Strich vereinen.
Dein Frau-Sein, Mut, Enttäuschung und nach vorne sehn,
deinen geraden Weg zu gehn,
ist in diesem kurzen Strich zu sehn -
dem Bindestrich –
gefüllt mit deinem ganzen Ich.
Dieser Strich war nie ein Minus,
wie es in der Computersprache heute heißt:
Es ist ein Strich,
der auf die Fülle dieses Lebens hin verweist.
Sunset in Tanah Lot
Es rekelt sich voll seliger Wonne
in ihrem seidenen Pyjama die roteAbendsonne.
Noch einmal zeigt sie ihre ganze Pracht
und sagt uns eine gute Nacht
bevor in der Pagode dort im Ozean sie sich zur Ruhe legt,
ganz heftig gähnt und schlafen geht.
Kokett macht sie den Vorhang dicht
und löscht das Licht.
Der Himmel sieht errötend zu. -
Am Ufer grast die heilige Kuh.
Die Verlassene
Alleine stand sie nun, die liebliche Calypso –
Sie flocht gerade ihren blonden Zopf
Als durch die Türe steckte seinen Kopf
Hermes, der Götter Bote.
Zeus wolle es so,
Hat er ihr kurz zwischen Tür und Angel mitgeteilt,
Sie müsse Odysseus ziehen lassen.
So war der gehorsam auch sofort enteilt.
Zunächst konnte sie es gar nicht fassen.
Lange Zeit hat er mit ihr in einem Bett geschlafen –
Tagsüber saß er an der Quelle bei den Schafen
Und schnitzte da an einer Flöte -
Er liebte Fußball und brauchte dazu eine Tröte
An sich war er keine große Stütze,
Denn er war zu sonst nichts nütze.
Aber die andere hatte bei Zeus wohl einen Stein im Brett
Sie schlief – behauptete Penelope – die ganze Zeit allein in ihrem Bett.
Sie quengelte so laut und lange,
Da wurde sogar den Göttern angst und bange.
Sie wolle endlich diesen Mann zurück;
Die Nymphe war im Weg dem Glück!
So haben die Götter es befohlen
Und Hermes machte sich sofort auf seine Sohlen
um Odysseues heim zu holen.
Dieser winkte noch einmal kurz zurück
Und rief, er wünsche ihr viel Glück;
Sie solle weiter schöne Bilder malen –
Für das Kind würde er zahlen –
Und sie habe sowieso einen Besseren verdient...
Calypso fühlte sich total verhöhnt.
Am liebsten hätte sie ihn umgebracht
Obwohl eine Nymphe solches wohl nicht macht.
Sie verstand den Olymp nicht mehr …
Und vergoss so manche heiße Träne,
Vergaß dabei seine schlechten Zähne
Und verdrängte, dass sie stets die Nase rümpfte
Wenn er auszog seine Strümpfe…
Nun, diese Geschichte ist antik und schon so lange her …
Doch es geschieht auch heute noch alltäglich:
Irgendwo weint immer eine verlassene Calypso kläglich.
Und immer noch sind dran die Götter Schuld:
Sie schenken der anderen ihre Huld.
ISLAND
Odins Atem wehte heiß über das Land -
Eine Insel aus Feuer entstand
Dann legte er weite, weiße Teppiche darüber aus
Schnee und Eis fanden über der Glut ihr Haus
Schroffe Gebirge schuf er und umgab sie mit grünen Matten
Bunte Häuser flohen der Felsen Schatten
Wasser sammelte er in reißenden Flüssen
Die mit gewaltigem Tosen in die Tiefe stießen
In die Ebene setzte er Tupfen von blauen Seen
An ihren Ufern wohnten, so erzählten die Menschen sich, Trolle und Feen
Herden von wilden Pferden jagten über die weiten Fluren dahin
Und wollige Schafe suchten zwischen den Felsen das Grün
Er schuf kahle dampfende Berge
Und Ebenen mit rotbraun kochender Erde
Heiße Quellen sprudelten aus dem Boden hervor
Diese Vielfalt gab es nie zuvor
Büsche und Bäume wuchsen mit üppigem Saft
Und Blumen blühten mit voller Kraft.
Das alles umspannte er mit einem bunten Regenbogen
Von den Wasserfällen hin bis zu des weiten Meeres Wogen
Ein halbes Jahr ließ er die Sonne nicht untergehen
Um das Geschaffene zu sehen.
Dann legte er einen dunklen Schleier bis weit über der Insel Rand
Winter überzog das andere halbe Jahr das Land
Der Regen gefror zu Reif und Schnee
Sie bedeckten Flur, Fluss und See
Die Insel ruhte und Odin gab seinem Werk den Segen
Dann ritt er zufrieden auf Sleipnir, seinem Pferd, Asgard entgegen
Die Maske
Der Schmerz erdrückt dich fast,
es brennt in deiner Brust,
du möchtest weinen -
lächelst tapfer -
und doch ist es gelogen.
Lebensträume
Treibholz sind wir -
gestrandet
auf der Suche
nach dem Sinn des Lebens
begraben wir unsere Träume
am Ende des Regenbogens.
* * *
Ich kämpfe gegen mich
und gegen dich
ich fliehe,
komme,
suche,
hoffe ...
Fühl mich müde,
traurig,
meine Augen leer,
ausgebrannt,
mein Schritt schleppt mich ...
Ich kämpfe gegen mich
und gegen dich ...
Drama, baby, Drama!
Es ist wohl so, dass Dichter
immer theatralisch sind
und das Drama ist ihr liebstes Kind.
Es singt
immer viel mehr Traurigkeit in ihren Liedern
als Freude -
und Sehnsucht schwingt darin
nach Glück und wahrer treuer Liebe.